Bekanntes und unbekanntes Bahnwesen
Thüringer Triple, Teil 2
Der Thüringer Wald hat ja bahntechnisch auf jeden Fall schon bessere Zeiten erlebt. Im Bahn-AG-Zeitalter liegen Erhalt und Verfall nebeneinander im selben Gleisbett. Kommt der Reisende nach Lauscha, so kann er sagen, er habe den eigentlich ganz hübschen Bahnhof da liegen sehen, wie die Regeln der minimalen Erhaltung es ihm befohlen haben, nämlich mit halb zugedengelten Fenstern. Der Wasserkran macht noch einen soliden Eindruck, die Patina steht ihm gut und er macht Hoffnung auf baldige Besuche bulliger Berglokomotiven im Spitzkehrenbahnhof der in diesen Spätsommertagen eher kraftlos einherkommenden Glasstadt, die momentan weniger durch buntes Glas als vielmehr durch Abwesenheit desselben zu glänzen scheint. Die Bahnsteige nebst Beschilderung präsentieren sich einwandfrei, neuzeitig und bauartbedingt nicht perfekt ins Ensemble passend. So sieht es aus im Jahre des Herrn 2014 im DBAG-Land.
Über den naheliegenden Eisenbahnknotenpunkt Saalfeld an der Saale, dessen beste Zeiten auch schon wieder mehr als nur ein paar Tage vorüber sein dürften, wurde sicher schon genug analysiert, fotografiert und thematisiert. Ein ganzes Stück weg vom Bahn-Mainstream im Saaletal begegnet einem ein kleines Kabinettstückchen an den bekannten Saalfelder Feengrotten: Dort bringt eine putzige Feld-Standseilbahn die Schutzpaletots, die an die Grottenbesucher zur Abwendung mineralhaltigen Tropfwassers und seiner kleidungstechnischen Kollateralschäden abgegeben werden, nach erfolgter Rückgabe am Ausgang wieder in die einige Meter höher liegende Ausgabe am Höhleneingang zurück und durchquert dabei sogar das Zugangsgebäude des Waldspielplatzes „Feenweltchen“. Leider verpasste ich eine Transportfahrt knapp und stundan fand kein Verkehr mehr auf dem Standseilbähnchen statt, sodaß ich nur mit ein paar „über den Zaun“ fotografierten Ruhebildern dieser praktischen Einrichtung dienen kann.